Offizielle Website der
RLSW Regionalliga Südwest GmbH


News


Zurück zur Übersicht

25.07.2024

Interview mit Eintracht-Kapitän Robin Garnier

Ur-Trierer Robin Garnier: "Vom Klassenverbleib felsenfest überzeugt"

Nach nur einem Jahr in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar meldet sich der Traditionsverein SV Eintracht Trier, der in der ältesten Stadt Deutschlands beheimatet ist, in der Regionalliga Südwest zurück. Am Freitag, 19 Uhr, bestreitet die Eintracht im Moselstadion das offizielle Eröffnungsspiel der Saison 2024/2025 gegen den FC 08 Homburg.

Im aktuellen Regionalliga-Südwest-Interview vor dem 1. Spieltag spricht der gebürtige Trierer und Eintracht-Führungsspieler Robin Garnier (30) über seinen Bandscheibenvorfall, Nationalspieler Kai Havertz und seine Saisonziele.

Am Freitag steigt das Eröffnungsspiel der Regionalliga Südwest gegen den FC 08 Homburg. Überwiegt bei Ihnen die Vorfreude oder Anspannung, Herr Garnier?

Robin Garnier: Ganz klar die Vorfreude! Wir hatten uns riesig gefreut, als wir erfahren hatten, dass wir das Eröffnungsspiel vor eigenem Publikum bestreiten dürfen. Ein Abendspiel unter Flutlicht und dann noch bei uns zu Hause im Moselstadion: Es gibt doch nichts Besseres. (lacht)

Der FC 08 Homburg gehört zum engeren Kreis der Meisterschaftskandidaten. Was für eine Partie erwarten Sie zum Auftakt?

Garnier: Der FC 08 Homburg gehört traditionell immer zu den Aufstiegsaspiranten, hat es in den letzten Jahren den großen Wurf aber nie geschafft. Ich erwarte auf jeden Fall ein hitziges Duell, in dem sich beide Teams keinen Zentimeter schenken werden. Auf die genauen Stärken und Schwächen des Gegners hat uns das Trainerteam gut vorbereitet.

Worauf wird es ankommen, um die Punkte im Moselstadion zu behalten?

Garnier: Wir dürfen nicht von unserem Plan abweichen, müssen aktiv am Spiel teilnehmen und unsere Chancen in der Offensive suchen. Wenn wir uns nur hinten reinstellen, wird es nicht funktionieren. Mit der Kulisse im Moselstadion haben wir außerdem noch ein Faustpfand in der Hinterhand. Gerade bei Abendspielen haben wir in unserem Stadion schon ganz besondere Momente erlebt.

Während der Vorbereitung gab es unter anderem einen 3:0-Sieg gegen den Bundesligisten 1. FSV Mainz 05 und ein 0:0 gegen Drittliga-Aufsteiger Alemannia Aachen. Wie sehr ist die Erwartungshaltung im Umfeld zu spüren?

Garnier: Wir hoffen am Freitag auf eine große Kulisse, haben in den Testspielen mächtig Eigenwerbung betrieben. Gegen den 1. FSV Mainz 05 und Alemannia Aachen jeweils keinen Gegentreffer zu kassieren, kann sich schon sehen lassen. Dennoch ist die Erwartungshaltung nicht so hoch, weil wir vor zwei Jahren nach unserem Aufstieg sang- und klanglos wieder abgestiegen waren. Das soll uns nicht noch einmal passieren. Die Erfolge in der Vorbereitung haben uns und den Fans ein gutes Gefühl gegeben. Wir sind auf jeden Fall besser aufgestellt, als es vor zwei Jahren der Fall war.

In den Testspielen trugen Sie die Kapitänsbinde. Ist das für Sie als gebürtiger Trierer eine besondere Ehre?

Garnier: Definitiv. Als kleiner Junge wurde ich von meinem Opa und meinem Vater ins Stadion mitgenommen, um die Spiele der Eintracht in der 2. Bundesliga zu schauen. Knapp 20 Jahre später darf ich das Team als Kapitän auf das Feld führen, was ein extrem cooles Gefühl ist und mich auch mit Stolz erfüllt.

Die Eintracht Trier stieg mit 99 Punkten als souveräner Oberliga-Meister auf, hatte am Ende 21 Punkte Vorsprung auf Verfolger SV Gonsenheim. Wie gerne hätte Sie die 100 Punkte-Marke durchbrochen?

Garnier: Gute Frage. (lacht) Nachdem wir den Aufstieg klargemacht hatten, ging es darum, uns neue Ziele zu setzen und die Spannung hochzuhalten. Es hat tatsächlich ein wenig an uns genagt, dass wir die Marke von 100 Punkten knapp verpasst hatten.

Warum?

Garnier: Unsere Sponsoren und der Vorstand hatten uns beim Erreichen der 100 Punkte einen zusätzlichen Bonus in Aussicht gestellt. Den hätten wir bei unserer Abschlussfahrt nach Mallorca gut gebrauchen können. (lacht)

Sie haben mit Eintracht Trier bereits viel erlebt, sind auf- und sofort wieder abgestiegen. Warum wird sich das Szenario nicht wiederholten?

Garnier: Wir gehen mit einem guten Gefühl in die neue Spielzeit, die Mannschaft wurde gezielt verstärkt. Der gesamte Verein hat aus dem Auf- und Wiederabstieg viel gelernt, ist jetzt viel besser aufgestellt. Wir haben uns ein gutes Grundgerüst erarbeitet. Deshalb bin ich felsenfest davon überzeugt, dass wir den Klassenverbleib schaffen werden.

Was zeichnet Ihre Mannschaft vor allem aus?

Garnier: Wir sind ein komplett intakter Haufen, schenken dem Gegner keinen einzigen Zentimeter. Außerdem sind wir sehr variabel, können verschiedene Systeme spielen und jederzeit reagieren.

Ihr jüngerer Bruder Tim, mit dem Sie in der letzten Saison noch zusammengespielt hatten, ist nun Teamkoordinator bei der SVE. Haben Sie ebenfalls schon Pläne für Ihre Karriere nach der Karriere geschmiedet?

Garnier: Als ich von Alemannia Aachen nach Trier zurückgekehrt bin, hatte ich noch nebenbei studiert. Seit mittlerweile drei Jahren arbeite ich in der Photovoltaik-Branche. Ich bin in der Projektentwicklung tätig, kümmere mich an 32 Stunden in der Woche um großflächige Photovoltaik-Anlagen.

Sie haben jede Menge Erfahrung gesammelt, bestreiten am Freitag ihr 150. Spiel in der Regionalliga Südwest. Was war bisher Ihr persönliches Highlight in Ihrer Karriere?

Garnier: Mit Alemannia Aachen hatte ich im Endspiel gegen Fortuna Köln den Verbandspokal gewonnen, durfte da nn im DFB-Pokal im ausverkauften Tivoli-Stadion gegen Bayer 04 Leverkusen dabei sein. Obwohl wir 1:4 verloren hatten, war es ein schönes Erlebnis, einmal gegen Nationalspieler wie Kai Havertz oder Jonathan Tah gekickt zu haben. Noch besser war allerdings 2022 unser Aufstiegsspiel mit Eintracht Trier gegen die Stuttgarter Kickers, das 1:1 endete. Mir gelang vor 8.300 Zuschauern der 1:0-Führungstreffer, der letztlich für den Aufstieg reichte. Die Emotionen und die Freude der Fans, die den Platz nach Schlusspfiff stürmten, werde ich nie vergessen.

Mit welchen persönlichen Zielen starten Sie in die neue Saison?

Garnier: In der abgelaufenen Spielzeit hatte ich wegen eines Bandscheibenvorfalls eine zehnmonatige Zwangspause einlegen müssen. In dieser Spielzeit will ich gesund bleiben, so oft wie möglich auf dem Platz stehen und der Mannschaft helfen.

Autor: Peter Haidinger/MSPW



Zurück zur Übersicht


E-Mail
Anruf
Karte
Infos
Instagram
LinkedIn