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07.08.2024

Spiel der Woche: Interview mit Sercan Sararer (Hessen Kassel)

KSV-Kapitän Sercan Sararer: "Will mit Leistung vorangehen"

Ex-Bundesligaprofi Sercan Sararer ist seit Januar 2023 für den KSV Hessen Kassel in der Regionalliga Südwest. Mit den "Löwen" will der 35-jährige Torjäger am Freitag, 19 Uhr, im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt II möglichst den ersten Dreier in dieser Saison einfahren. Im Interview vor dem "Spiel der Woche" spricht der gebürtige Nürnberger über den holprigen Saisonstart, Ilkay Gündogan und seine persönlichen Ziele.

Am Freitag triffst Du mit dem KSV Hessen Kassel im hessischen Duell auf Eintracht Frankfurt II. Wie heiß bist Du auf den ersten Dreier, Sercan?

Sercan Sararer: Wir haben zwei Spiele in Folge verloren und keinen guten Start hingelegt. Es wird also langsam Zeit, dass wir einen Sieg einfahren. Ganz ehrlich: Wer bei einem Derby nicht motiviert ist, dem kann man nicht mehr helfen. (lacht) Das sind doch genau die Spiele, warum wir alle Fußball spielen.

Welchen Stellenwert hat dieses Duell grundsätzlich für die Fans und das Team?

Sararer: Der KSV Hessen Kassel bestreitet in der Regionalliga Südwest gleich mehrere Derbys. Ich denke da besonders an die Spiele gegen Kickers Offenbach. Die Partie gegen Eintracht Frankfurt II gehört in die gleiche Kategorie, hat für unsere Anhänger einen enormen Stellenwert. Wir werden am Freitag alles geben, damit unsere Fans möglichst zufrieden aus dem Auestadion gehen. Für die Spieler hat ein Derby ganz unterschiedliche Bedeutung, weil nicht alle aus der Region kommen.

Nach zwei Spieltagen ist der KSV Hessen mit null Punkten Tabellenletzter. Warum läuft es noch nicht wie gewünscht?

Sararer: Gegen U23-Teams zu spielen, ist nicht ganz so einfach. Wir haben beim 1. FSV Mainz 05 II zum Auftakt verdient verloren, haben dann zu Hause beim 1:3 gegen den SC Freiburg II schon wesentlich besser gespielt. Wir hatten uns einige Großchancen herausgearbeitet, die wir leider nicht genutzt haben.

Was hat in den ersten beiden Partien sonst gefehlt, um etwas Zählbares einzufahren?

Sararer: Im ersten Spiel kamen wir immer einen Schritt zu spät, waren nicht so richtig bei der Sache. Es fehlte von vorne bis hinten die nötige Kompaktheit. Im zweiten Spiel sind wir marschiert, haben die Zweikämpfe gewonnen, aber waren nicht effektiv genug. Dreimal hatten die Freiburger den Ball von der Linie gekratzt, sonst wäre die Begegnung sicherlich anders ausgegangen.

Müssen sich die Fans des KSV Hessen erneut auf Abstiegskampf einstellen?

Sararer: Ganz sicher nicht! In der letzten Saison sind wir mit 47 Punkten am Ende Zehnter geworden. Mit einer solchen Ausbeute hat man normalerweise relativ frühzeitig den Klassenverbleib sicher. Das Problem war, dass die anderen Teams in der unteren Tabellenhälfte ebenfalls allesamt gut gepunktet hatten und es deshalb so eng war. Ich bin sehr optimistisch, dass wir uns diesmal möglichst frühzeitig von unten absetzen können.

Was hast Du Dir grundsätzlich für die neue Saison vorgenommen?

Sararer: Ich hatte in der letzten Saison 15 Treffer erzielt, will diesmal mehr Tore machen. Es wäre super, wenn wir am Ende einen einstelligen Tabellenplatz belegen und möglichst lange im oberen Tabellendrittel mitmischen.

Wie bewertest Du insgesamt die Qualität der Regionalliga Südwest?

Sararer: Es gibt unglaublich viele Mannschaften, die fußballerisch gute Ansätze haben. Nicht umsonst spielen die ehemaligen Südwest-Meister SV 07 Elversberg und SSV Ulm 1846 Fußball in zwischen in der 2. Bundesliga eine gute Rolle.

Du hast 35 Erst- und 129 Zweitliga-Spiele absolviert, kickst nun seit gut eineinhalb Jahren in Kassel und bist inzwischen auch Kapitän. Siehst Du Dich deshalb auch besonders in der Verantwortung?

Sararer: Ich hatte schon vorher Verantwortung übernommen, will mit Leistung vorangehen. Da spielt die Kapitänsbinde für mich nur eine untergeordnete Rolle.

Was war Dein bislang größtes Fußball-Erlebnis?

Sararer: Mit der SpVgg Greuther Fürth hatten wir 2012 im DFB-Pokal im Halbfinale gegen Borussia Dortmund gespielt und die Partie in der Verlängerung praktisch mit der letzten Aktion 0:1 verloren. Alle hatten sich bereits mental auf das Elfmeterschießen eingestellt und unser damaliger Trainer Mike Büskens wechselte eigens dafür Torhüter Jasmin Fejzic, der als Elfmeterkiller bekannt war, kurz vor dem Abpfiff ein. Dann kam der aktuelle DFB-Kapitän Ilkay Gündogan und erzielte in der 120. Minuten den Siegtreffer für den BVB. Aber auch an meine Länderspiele mit der türkischen Nationalmannschaft erinnere ich mich sehr gerne.

Du wirst demnächst 35 Jahre. Wie lange traust Du Dir noch zu, auf diesem Niveau zu spielen?

Sararer: Ich habe noch einen Vertrag bis 2026, fühle mich fit und werde so lange wie möglich spielen. So lange mein Körper nicht streikt und ich verletzungsfrei bleibe, werde ich weiter auf Torejagd gehen.
Autor: Peter Haidinger/MSPW



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