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23.10.2024

Spiel der Woche: Interview mit Hasan Pepic (Bahlinger SC)

Bahlingens Hasan Pepic: "Benötigen dringend ein Erfolgserlebnis"

In der Regionalliga Südwest durchlebt der Bahlinger SC aktuell schwierige Zeiten. Mit nur sieben Punkten aus 13 Spielen hat der BSC einen kapitalen Fehlstart in die neue Spielzeit hingelegt. Vor dem "Spiel der Woche" vom 14. Spieltag am Samstag, 14 Uhr, gegen den direkten Konkurrenten KSV Hessen Kassel belegt der BSC den letzten Tabellenplatz.

Für Bahlingens Mittelfeldspieler Hasan Pepic ist das Duell mit seinem Ex-Klub eine besondere Partie. Der 31-Jährige wurde einst beim SSV Ulm 1846 Fußball, SSV Reutlingen, VfB Stuttgart und Karlsruher SC ausgebildet und war später von der 2. Bundesliga bis zur sechstklassigen Westfalenliga schon in sämtlichen Spielklassen am Ball.

Im aktuellen Regionalliga Südwest-Interview spricht Hasan Pepic über seinen Ex-Verein, seine Zeit bei Juventus Turin und seine Brüder, die ebenfalls im Fußball sehr erfolgreich sind.

Hallo Hasan! Am Samstag steht die Partie gegen Deinen früheren Verein KSV Hessen Kassel an. Wie groß ist bei Dir die Anspannung vor dem Kellerduell?

Hasan Pepic: Uns allen ist die große Bedeutung dieser Partie bewusst. Für beide Mannschaften läuft es aktuell nicht gut, deshalb ist die Anspannung schon hoch. Für uns ist das Spiel vielleicht noch wichtiger, weil wir mit einem Sieg nach Punkten zum KSV Hessen Kassel aufschließen können.

Wie schätzt Du die Aufgabe gegen den KSV ein, der mit seinem neuen und ehemaligen Bundesliga-Trainer André Schubert anreist?

Pepic: Der Trainerwechsel in Kassel macht die Aufgabe für uns sicherlich nicht einfacher. Beim FC 08 Villingen hat man erst zuletzt mit dem 3:2-Sieg gegen Kickers Offenbach gesehen, was das bewirken und bei einer Mannschaft auslösen kann. Wir müssen jedoch bei uns bleiben, unsere Hausaufgaben machen und gegen den KSV alles abrufen. Dann bin ich guter Dinge.

Du hast in dieser Saison alle Spiele für Bahlingen absolviert. Warum läuft es für Dein Team nicht wie gewünscht?

Pepic: Wir machen viele individuelle Fehler, die zu Gegentore führen. Außerdem fehlte uns in einigen Partien das nötige Quäntchen Glück, viele Aktionen liefen gegen uns. Wenn wir unsere Qualität Woche für Woche abrufen und die eigenen Fehler abstellen, dann werden sich auch wieder die Erfolge einstellen. Davon bin ich überzeugt.

Der BSC hat zuletzt siebenmal in Folge verloren. Hattest Du in Deiner Laufbahn einen solchen Negativlauf schon einmal erlebt?

Pepic: Tatsächlich nicht! Wir benötigen deshalb dringend ein Erfolgserlebnis. Die Stimmung im Team könnte natürlich besser sein. Viele Jungs hinterfragen sich und gehen kritisch mit der Situation um. In den nächsten Wochen spielen wir jedoch gegen die direkten Konkurrenten um den Klassenverbleib. In diesen Partien müssen wir punkten, dann kommen wir da unten auch wieder heraus.

Was stimmt Dich zuversichtlich, dass der Bahlinger SC am Samstag gegen Kassel den dritten Saisonsieg einfahren wird?

Pepic: Wir haben eine gute Mannschaft und genügend Qualität im Kader, um die Wende zu schaffen. Wir waren nicht umsonst in den letzten Jahren in der Regionalliga Südwest immer im Tabellenmittelfeld zu finden. In der aktuellen Situation benötigt man Mentalitätsspieler, die erfahren sind und das Ruder herumreißen können. Dazu zähle ich mich auch und will vorangehen.

Du kommst aus einer Fußballer-Familie. Dein jüngerer Bruder Mirnes spielt für den FC Erzgebirge Aue in der 3. Liga. Nedim, der Jüngste, ist in der Oberliga Baden-Württemberg für Calcio Leinfelden-Echterdingen am Ball. Wie stolz bist Du darauf?

Pepic: Wir sind mit dem Ball aufgewachsen und haben uns immer unterstützt. Wenn wir uns in der Winterpause zu Hause treffen, reden wir fast ausschließlich über Fußball. Wenn es bei einem Bruder mal nicht läuft, bauen die anderen zwei ihn wieder auf. Das finde ich super.

Du hast während Deiner Karriere auch vier Zweitliga-Spiele für Dynamo Dresden absolviert. Warum hat es bei Dir für ganz oben nicht gereicht?

Pepic: Ich gebe niemandem die Schuld, denn ich habe einfach nicht gelebt und mich verhalten wie ein Profi. Nur Talent reicht nicht, um es bis nach ganz nach oben zu schaffen. Mehr als 250 Spiele in der Regionalliga zu bestreiten, ist aber auch nicht so schlecht. (lacht)

Gutes Stichwort: Wie bewertest Du insgesamt die Qualität der Regionalliga Südwest? Schließlich hast Du genügend Erfahrungen in anderen Ligen gesammelt.

Pepic: Die Mannschaften, die zuletzt aus der Regionalliga Südwest aufgestiegen sind, standen sofort auch in der 3. Liga ganz oben. Das ist mit Sicherheit kein Zufall. In unserer Liga haben wir viele Traditionsvereine und auch die U23-Mannschaften sind aus meiner Sicht stärker als in den anderen Ligen.

Was war das persönliche Highlight Deiner Laufbahn und an welches Spiel erinnerst Du Dich ganz besonders gerne?

Pepic: Nach meiner Zeit als Jugendspieler bin ich zu Juventus Turin gewechselt, habe dort für die zweite Mannschaft gespielt. Die Bedingungen in Italien waren grandios und mit denen des FC Bayern München vergleichbar. Auch meine Zeit bei Dynamo Dresden werde ich nicht vergessen. Bei jedem Heimspiel sind mehr als 30.000 Zuschauer im Stadion. Da bekommt man schon Gänsehaut, wenn man auf den Platz geht. Aber auch der Aufstieg mit dem Bahlinger SC von der Ober- in die Regionalliga wird mir immer in Erinnerung bleiben.

Autor: Peter Haidinger/MSPW



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