Göppingens Mohamed Baroudi: "Vom Klassenverbleib überzeugt"
Zum Rückrundenstart in der Regionalliga Südwest steht am Samstag ab 14 Uhr im Rahmen des 18. Spieltages das Spiel der Woche zwischen Aufsteiger 1. Göppinger SV und dem SGV Freiberg Fußball ganz besonders im Fokus. Die Gäste sind seit sechs Begegnungen unbesiegt (16 Punkte), Liganeuling Göppingen hat nur eine Niederlage (1:4 bei Kickers Offenbach) in den letzten sieben Partien kassiert und damit die Gefahrenzone der Liga vorerst hinter sich gelassen.
Einer, der beide Vereine bestens kennt, ist Mohamed Baroudi, der seit Sommer 2023 für den Aufsteiger 1. Göppingen am Ball ist und zuvor in Freiberg unter Vertrag stand. Im aktuellen Regionalliga Südwest-Interview spricht der 22-jährige Offensivspieler über seinen guten Lauf und die Vorfreude auf die Begegnung mit seinem Ex-Klub.
Hallo Mohamed! Zum Rückrundenstart steht am Samstag die Partie gegen Deinen Ex-Klub SGV Freiberg Fußball an. Wie sehr fieberst Du der Begegnung bereits entgegen?
Mohamed Baroudi: Jeder Fußballer will gerade gegen seinen Ex-Klub gewinnen. Ich habe noch Kontakt zu SGV-Kapitän Marco Kehl-Gomez. Ich freue mich auf das Wiedersehen und will diesmal möglichst als Gewinner vom Platz gehen.
Beim 2:2 im Hinspiel hattest Du Dich bereits in die Torschützenliste eingetragen. Wie zuversichtlich bist Du, dass Du erneut gegen Deinen Ex-Klub treffen wirst?
Baroudi: Ich werde auf jeden Fall wieder alles dafür tun, ein Tor zu schießen. Noch lieber nehme ich aber dazu einen Dreier. Das wäre die Kirsche auf der Torte. (lacht)
Du hattest damals Deinen Wechsel zum SGV Freiberg Fußball als "großen Fehler" bezeichnet. Warum lief es dort nicht wie gewünscht?
Baroudi: Ich bin nicht auf die Einsatzzeiten gekommen, die ich mir erhofft hatte. Bei den Stuttgarter Kickers bin ich fußballerisch groß geworden, wollte tatsächlich zu den Kickers zurückkehren, aber dafür war es spät. Für meine sportliche Entwicklung war mein Wechsel nach Freiberg definitiv ein Fehler. Zum Gück habe ich inzwischen die Kurve bekommen, spiele jetzt gegen beide Ex-Vereine.
Der 1. Göppinger SV befindet sich seit einigen Wochen im Aufwind. Worauf wird es ankommen, damit Euer guter Lauf möglichst fortgesetzt wird?
Baroudi: Ich bin zuversichtlich, dass wir an die Leistungen der letzten Wochen anknüpfen können. Wir werden von Spiel zu Spiel besser, sind mittlerweile in der Liga angekommen. Wenn wir so weitermachen, werden wir auch weiter Punkte sammeln.
Du bist im Sommer 2023 vom SGV Freiberg Fußball nach Göppingen in die Oberliga gewechselt. Hast Du das nicht als sportlichen Rückschritt empfunden?
Baroudi: Ich wollte ganz bewusst beim 1. Göppinger SV einen Neuanfang starten und mich als Stammspieler etablieren. Dafür habe ich hart an mir gearbeitet. Rückblickend habe ich mit einem kleinen Umweg alles richtig gemacht.
Du hast bislang die meisten Spiele Deiner Karriere in der Oberliga bestritten. Wie groß sind die Unterschiede zur Regionalliga Südwest?
Baroudi: Das Tempo in der Regionalliga ist wesentlich höher, das Spiel ist körperbetonter und fast jeder Fehler wird mit einem Gegentor bestraft. Wir haben das besonders in den ersten Partien dieser Saison erlebt. Da mussten wir viel Lehrgeld zahlen. Außerdem sind in der Regionalliga noch viele Ex-Profis unterwegs, was die Qualität des Spiels automatisch erhöht. Ich bin sehr froh, dass ich mich mit so erfahrenen Spielern messen darf.
Der 1. Göppinger SV wurde vor der Saison zu den möglichen Abstiegskandidaten gezählt. Wie sehr hat Euch das angespornt?
Baroudi: Im Fußball weiß man nie genau, wohin die Reise geht. Im letzten Jahr sind beispielsweise die Stuttgarter Kickers aus der Oberliga aufgestiegen und hätten fast den Durchmarsch in die 3. Liga geschafft. Deshalb sollte man mit Vorhersagen vorsichtig sein. Wir wissen auf jeden Fall, woher wir kommen, und bleiben bodenständig. Tatsächlich ist es für uns ein Ansporn zu beweisen, dass wir uns in dieser Liga behaupten können.
Am letzten Spieltag hast Du gegen den bisherigen Spitzenreiter FSV Frankfurt den 1:0-Siegtreffer erzielt. Warum läuft es momentan so gut bei Dir?
Baroudi: Seitdem bei mir privat einige Dinge geklärt wurden, geht es deutlich aufwärts. Jetzt habe ich wieder den Kopf frei, kann mich voll auf den Fußball konzentrieren.
Du hast bislang alle Spiele für Göppingen absolviert. Gab es in dieser Spielzeit einen ganz besonderen Moment für Dich?
Baroudi: Das 0:0 gegen meinen Heimatverein Stuttgarter Kickers war für mich sehr speziell. Ich habe dort zehn Jahre in der Jugend und später bei den Profis gespielt. Die Stuttgarter Kickers sind mein Herzensverein, dort war ich Publikumsliebling. Ich bin gebürtiger Stuttgarter und freue mich deshalb auch ganz besonders auf das Wiedersehen in meinem "Wohnzimmer" in der Rückrunde.
Bis zur Winterpause stehen noch drei Spiele der zweiten Serie an. Aktuell trennen den 1. Göppinger SV sechs Punkte von der Gefahrenzone. Wie zuversichtlich bist Du, dass Ihr im nächsten Jahr den Klassenverbleib schaffen werdet?
Baroudi: Klar, unsere Gegner können uns nun besser einschätzen, werden uns sicherlich nicht mehr auf die leichte Schulter nehmen. Dennoch bin ich vom Klassenverbleib überzeugt. Wenn wir weiter so hart arbeiten wie bisher, werden wir unser Ziel erreichen. Zunächst geht es bis zum Winter darum, unsere Ausgangsposition noch zu verbessern.
Mit 22 Jahren stehst Du immer noch am Anfang Deiner Karriere. Wie lauten Deine persönlichen und sportlichen Ziele?
Baroudi: Ich würde mich nicht beschweren, wenn morgen der FC Bayern anklopfen sollte. (lacht) Aber im Ernst: Sportlich ist es mein größter Wunsch, irgendwann in der 3. Liga zu spielen. Dafür werden ich alles geben. Parallel dazu studiere ich an einer Fern-Universität Finanzmanagement und will das Studium in zwei Jahren erfolgreich abschließen, um mir schon jetzt ein zweites berufliches Standbein aufzubauen.
Autor: Peter Haidinger/MSPW
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